Kindergarten im Stadtpark Wien

Kindergarten im Stadtpark Wien

Das Gebäude vereint zwei scheinbare Gegensätze: Es präsentiert sich an seiner der Straße zugewandten Seite als eindeutig städtische Adresse und wandelt sich dann in seiner Kubatur, der Hülle und den Öffnungen zu einem sich mit dem Stadtpark verzahnenden Bauwerk.

Der langgestreckte zweigeschossige Baukörper fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Punktuell ist er durch Auffaltung des Daches im Bereich des Obergeschosses akzentuiert und wird in vier Züge gestaffelt. Großzügige Einschnitte in Ost- und Westrichtung gliedern die Fassade und bilden einen sanften Übergang in die Gartenanlage. Ein offener vorplatzartiger Zugang von der Straße im Nordosten des Grundstückes schafft eine attraktive Eingangssituation mit maximaler Distanz zum Straßenverkehr. Bäume in diesem Bereich bleiben erhalten, weil die bisherige Spur des Zuganges weiter genutzt wird. Der kleine „Vorplatz“ dient als erweiterte Kommunikationszone, ermöglicht sichere Ankunft und Abholen der Kinder und fungiert außerdem als Wartezone. Außerdem ist der obere Bereich des Zuganges als Fahrradabstellfläche nutzbar.

Die interne Erschließung führt vom Windfang in die zentrale Halle/Aula. Sie bildet eine Art Gelenk, von dem man über angekoppelte Gangbereiche in die Gruppen- und Bewegungsräume sowie ins Obergeschoss gelangt. Räume für Personal und Infrastruktur sind im Eingangsbereich und zur Straße hin als Schall- und Klimapuffer angeordnet. Entlang der Gruppenräume und des Bistros ist südöstlich und südwestlich eine umlaufende, gedeckte Terrasse positioniert, von der aus kleine Treppen in den Garten führen. Den nordwestlichen Abschluss des Gebäudes bildet ein Spielhaus, das mittels mobiler Trennwandsysteme gemeinsam mit der Aula abgeteilt werden kann.

Alle Gruppenräume sowie die Sanitäranlagen sind aus dem Garderobenbereich heraus zugänglich, der gleichzeitig als Schleuse nach draußen dient. Erzieherinnen haben aus Sicherheitsgründen Blickverbindung aus den Gruppenräumen in die Sanitäranlagen. Der Ruheraum der Kinder ist altersgerecht als „Bude“ beziehungsweise „Höhle“ geplant.

Bauherr
Stadt Wien

Wettbewerbsbeitrag
2009

Bauvolumen
2.750 qm BGF

Planungsleistungen
als THILO.TÜRKE ARCHITEKTEN
HOAI-Leistungsphasen 1 – 3
Grundlagenermittlung
Vorentwurfs-/Entwurfsplanung

Projektleitung
Thilo Türke

Mitarbeit
Thomas Munke